Pfrondorfer „Neschtle“
Unser „Neschtle“ ist als Modellprojekt darauf ausgelegt, die Lebensumstände aller Beteiligten zu verbessern und mit einem einzelnen ganzheitlich gedachten Neubau aktiv andere Bautätigkeiten sowie Flächenversiegelung zu reduzieren.
Lebensqualität durch ganzheitliches Denken
Ein Entwicklungsraum für Familien ist uns genauso wichtig wie eine unterstützende Umgebung im Alter. Um beides zu ermöglichen, muss der Bedarf aus dem demographischen Wandel zuerst bedient werden. Unser „Neschtle“ ist ein gemeinschaftliches Senior:innen-Wohnprojekt, das mit großzügigen Kontaktflächen der zunehmenden Vereinsamung entgegenwirkt und ein wichtiges soziales Netz stellen kann. Gleichzeitig ist jedes Appartement als Rückzugsbereich gedacht und daher komplett mit Bad und Küchenzeile ausgestattet.
Unsere Gebäudeplanung lässt sich direkt auf eine Bedarfsanalyse in der Pfrondorfer Nachbarschaft zurückführen. Die Studierenden des Karlsruher Instituts für Technik haben im Rahmen unserer Kooperation mit dem Studiengang Nachhaltiges Bauen Interviews zu der Frage durchgeführt, was es braucht, damit Seniorinnen und Senioren sich einen Umzug vorstellen können.
Wohnraumbestand als Ressource nutzbar machen
Die Idee des „Neschtles“ ist also die eines Haustausches mit gegenseitigem Nutzen: Wir bauen einen suffizienten, barrierefreien Neubau mit mehreren Appartements und ermöglichen Seniorinnen und Senioren einen selbstbestimmten Umzug aus dem zu groß gewordenen Haus. In dieses können dann Familien einziehen. Und das nicht nur einmal, sondern mehrmals, denn unser Gebäude bietet uns mit den 8 Appartements ingsesamt achtmal die Möglichkeit, unsichtbaren Wohnraum im Bestand freizumachen und neu zu nutzen.
Der Wohnflächen- und somit auch der Ressourcenverbrauch aller Beteiligten wird deutlich verbessert, sobald der unsichtbare, unternutzte Wohnraum im Bestand wieder durch mehr Menschen genutzt wird.
Bestehendes Wohneigentum muss nicht verkauft werden. Auf Wunsch kann unsere Tochterfirma, die n.e.s.t. Immobilienvermittlung und -Service GmbH, die Hausverwaltung übernehmen.
Nachhaltig gedacht – nachhaltig gebaut
Die Baubranche hat immense Auswirkungen auf das Klima und muss Wege finden, diese drastisch zu reduzieren. Für unser Pfrondorfer „Neschtle“ haben wir uns schon lange im Vorfeld mit der Vereinbarkeit von bezahlbarem Wohnraum und nachhaltigen Baumaterialien auseinandergesetzt.
Wenn man überhaupt noch baut, dann verantwortungsvoll! Um die ökologischen Nachhaltigkeitskriterien einzuhalten, arbeiten wir mit unterschiedlichen Strategien:
Effizienz: Rentable Nutzung benötigter Ressourcen
Unser modularer Holzbau ist die wirtschaftliche und nachhaltige Alternative zur vorherrschenden Betonbauweise. Durch standardisierte Prozesse und durch die Vorfertigung der Massivholz-Bauteile im Schwarzwald kann die Bauzeit merklich verkürzt werden. Insbesondere das Aufstellen des Rohbaus wird dadurch deutlich effizienter, schneller und kostengünstiger.
Auch unsere Energieversorgung ist effizient: Circa 75 % der benötigten Wärme für Heizung und Warmwasser werden aus Sonnenenergie gewonnen. Dank der großen Solarthermieanlage sind die Bewohner:innen des „Neschtles“ weniger abhängig von externer Energieversorgung.
Konsistenz: Verwendung nachwachsender Rohstoffe
Unser „Neschtle“ in Pfrondorf wird aus Fichten und Weißtannen aus dem Schwarzwald gefertigt. Das gemeinschaftliche Wohnmodell für Senior:innen bietet aktiven Klimaschutz durch den nachwachsenden Rohstoff Holz und extrem kurze Lieferwege und ist gepaart mit hohem Wohnkomfort durch ein natürliches Raumklima.
Suffizienz: Ressourcenverbrauch reduzieren
Es ist an der Zeit, Bedürfnisse zu hinterfragen und gemeinsam das richtige Maß zu finden. Das gilt auch für die persönliche Wohnfläche. Wir wollen mit flächeneffizienten Wohnungsgrundrissen und gemeinschaftlichen Wohnmodellen der begrenzten Verfügbarkeit von Boden begegnen. Und uns somit innerhalb der ökologischen Tragfähigkeit der Erde bewegen.
Suffizientes Bauen bei zugleich hoher Wohnqualität ermöglicht uns eine gesamtheitliche Klimastrategie im Bausektor. Weniger CO2-Verbrauch, weniger Material- und Energieverbrauch inklusive.