nestbau AG trifft regionalen Holzbau
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Wir freuen uns immer, wenn wir auf Gleichgesinnte treffen. In diesem Fall hat unser Gemeinwohl-Ökonomie-Netzwerk funktioniert und die beiden GWÖ-Unternehmen nestbau AG und Bässler Holzbau zusammengebracht. So kam es, dass wir zur feierlichen Eröffnung der neuen Produktionsstrecke für leimfreie, modulare Massivholz-Bauteile nach Göppingen eingeladen wurden und die zwei Generationen der Familie Bässler persönlich kennenlernen konnten.
Fotos: Gina Bolle
Politik trifft Holzbauer
Als Ehrengast eröffnete die baden-württembergische Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, die Veranstaltung der Firma Bässler Holzbau. Die Ministerin erwähnte, dass das Thema Wohnen die Bevölkerung in Baden-Württemberg seit einiger Zeit am meisten beschäftigt. Sie sieht im Holzbau, speziell in der der seriellen Vorfertigung der Bauteile, den wichtigsten Hebel, zeitnah mehr ökologischen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Zudem stellte die Ministerin den Holzbau als Joker in der Baustoff-Wende dar: „Holz kann eben fast alles.“
Gegen Ende ihrer Rede kam Frau Razavi auch noch auf andere Baustoffe wie R-Beton zu sprechen, wobei sie die Vereinbarkeit von Klimaschutz mit dem steigenden Wohnraumbedarf als „Quadratur des Kreises“ bezeichnete. Dieser Perspektive können wir uns als nestbau AG allerdings nur bedingt anschließen, da wir mit unserem aktuellen Modellprojekt Pfrondorfer „Neschtle“ daran arbeiten, diesen Zielkonflikt speziell für Einfamilienhaussiedlungen aufzulösen. Mit der Aussage „Jede Wohnung zählt!“ hat uns die Ministerin jedoch voll aus der Seele gesprochen, auch wenn wir eher „Jede bezahlbare Wohnung zählt!“ formuliert hätten.
Führung und Fachvorträge
Nach dem politischen Einstieg wurde die Produktionsstrecke vorgeführt und im Anschluss mit Fachvorträgen die gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmung für den Ausbau der Firma Bässler gegeben. Im ersten Vortrag hat sich die Technische Universität München mit dem Projekt „Einfach bauen“ vorgestellt. Hier wird unter Prof. Florian Nagler Grundlagenforschung zu den Prinzipien des einfachen Bauens betrieben, dokumentiert und in einem Leitfaden verdichtet. Tilman Jarmer stellte überzeugend die Forschung an drei konkreten Bauten in Bad Aibling und mittlerweile noch drei weiteren Häusern vor.
Der zweite Vortrag beleuchtet das Umwelt-Label „Holz von hier“ und illustriert somit die ökologische Relevanz der Marke „Stauferholz“, die von Bässler Holzbau ins Leben gerufen wurde. Der Holzbauer verpflichtet sich für seine Produktion ausschließlich Holz aus einem Umkreis bis maximal 30 Kilometern zu nutzen.
Der letzte Vortrag kam von „Energiesprong“, einer Bewegung, die ursprünglich aus den Niederlanden kommend serielles und digitalisiertes Sanieren vorantreiben möchte. Auch in diesem Kontext spielen Bauteile aus Holz eine wichtige Rolle für kostengünstige und zeiteffiziente Lösungen.