Willkommen Ulrich Otto - unser zweites Vorstandsmitglied steht fest!
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Wir freuen uns sehr, Prof. Dr. Ulrich Otto als neues Vorstandsmitglied der nestbau AG vorzustellen. Ulrich Otto und die nestbau AG kennen sich schon lange, da er ebenfalls seit Jahren in der wohnungspolitischen Szene Tübingens tatkräftig mitgestaltet. Er beginnt am 1. Juni 2024 seine Tätigkeit bei der nestbau AG. Für alle, die ihn noch nicht kennen, haben wir zur Vorstellung ein kleines Interview vorbereitet:
1. Was hat dich motiviert, dich bei der nestbau AG als Vorstand zu bewerben
Ein klasse Gemeinwohl-Unternehmen in herausfordernder Zeit. nestbau-Fan, -Aktionär und -Sympathisant bin ich seit Anbeginn. Ich will gerne meine Erfahrungen, Ideen und Energie einbringen – da passt glaube ich vieles ziemlich perfekt. Freilich, dass die Fußstapfen des Gründers und Vorstands Gunnar mächtig groß sind, das weiß ich nur zu gut, wir haben schon oft kooperiert. Eine gute Zeit noch mit ihm zusammen und hoffentlich bald mit einer weiteren Vorstandsperson: gern will ich ein gutes Führungstrio (später -duo) bilden und freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem ganzen Team.
2. Was hast du bisher gemacht?
Ich bin Alterns- und Wohnforscher. Promoviert über Seniorengenossenschaften, habilitiert über die Förderung sozialer Netzwerke Älterer. War Professor in Jena, St. Gallen, Zürich. Seit 2020 war ich stark für die Neustart eG engagiert und bin freiberuflicher Berater und Projektentwickler für Kommunen. Ehrenamtlich habe ich teilAuto Neckar-Alb (mit-)aufgebaut, die Hirschauer Pflege-WG 2017-2020 realisiert (mit der nestbau AG) und die Neue Nachbarn GmbH&Co KG oder die Dachgenossenschaft TÜ mitgegründet. Egal ob beruflich oder bürgerschaftlich – Herzensanliegen sind ganz konkrete Innovationen in Sachen Quartiersentwicklung, Gut-älterwerden-vor-Ort und Gemeinschaftswohnen.
3. Wohnen ist…?
Menschenrecht. Aber faktisch für viele Unsicherheit, Überlastung, Sorge vor Kündigung, Luxussanierung, immer unanständigeren Mieten. Für viele ist gutes leistbares Wohnen immer unerreichbarer oder gerade in den Hotspots nur noch weit entfernt. Dabei ist gutes Wohnen doch so zentral für so viele Bereiche unseres Lebens.
4. Was ist deine Vision für die nestbau AG?
Wir kommen raus aus der strukturellen Depri-Spirale! In die der Wohnbau insgesamt geraten ist, aber vor allem eben die Anständigen darin. Weil sie nicht einfach an der Preis- und Mietschraube drehen. Und weil die Wohnpolitik lieber weiter Eigentums- statt Gemeinwohlförderung macht. Wir kommen wieder rein in die Ermutigungs-Spirale: Mehr Menschen wollen die Idee fördern – Projekte werden wieder möglich! Die „Marke“ nestbau baut ihr Profil noch erkennbarer aus – von der Gemeinwohl-DNA über die bisher schon starken Konzeptelemente integrierter Quartiers-Wohnpflegeformen (Pflege- und Inklusions-WGs) und innovativen Wohntypologien bis hin zu wirklich funktionierenden Lösungen raus aus der Wohnflächenkonsum-Ratlosigkeit. Das Neschtle skalieren als Anfang des Weges…
In all dem sehe ich die nestbau AG als Zwiebelmodell gedeihen: Als kooperativer und inspirierender Partner, der mit weiterbaut am Gemeinwohl-Wohnnetzwerk in Tübingen - wie soeben mit der neu gegründeten gemeinwohlorientierten Immobilienagentur Tübingen (GIMA), wie bei der Unterstützung der Dachgenossenschaft oder der Unterjesingen.gut.leben – in jedem Alter eG. Der selbst hoffentlich bald weitere Zukunfts-Gehäuse baut. Der auch im ländlichen Raum und anderen Städten gute Gemeinwohl-Nester baut, weiterentwickelt, skaliert. Und der landes- und bundesweit Menschen für die ganz konkrete Förderung des Gemeinwohl-Wohnbaus gewinnt.
5. Wie tankst du neue Kraft?
Wenn ich mit Partnern voller Ideen und klarem Kompass zusammen Zukunftsprojekte anschieben und umsetzen kann. Wenn ich Wohn- und Quartiersprojekte besuche, wo es heute schon gelungen ist, dass völlig selbstverständlich enkeltauglicherer und gerechterer Alltag gelebt wird. Wenn ich wie vor wenigen Wochen beim Richtfest des Pfrondorfer Neschtle oder anlässlich der Voroption für die Tübinger Neustart-Genossenschaft mitfeiern darf. Wenn meine eigene Behausung zeitweise einfach nur ein Zelt oder eine Berghütte ist und alles Nötige in einen leichten Rucksack passt – beim Hüttenwandern die letzten fünf Jahre auf der Grande Traversata delle Alpi oder beim Mountainbiken auf der schwäbischen Alb. Wie gut, dass es so viele Kraftquellen gibt!